Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Tierseuchengeschehen

Maul- und Klauenseuche

Informationen zum aktuellen Tierseuchengeschehen finden Sie in der jeweils letzten Ausgabe des monatlich erscheinenden Radar Bulletin, tagesaktuelle Fallzahlen im Tierseuchennachrichtensystem TSIS.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine). Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Nachdem Deutschland 37 Jahre lang frei von MKS war, brach die Tierseuche im Januar 2025 in einer Büffelherde mit 14 Tieren in Brandenburg aus. Es bleib bei diesem einzelnen Ausbruch. Im März meldeten Ungarn und die Slowakei MKS-Ausbrüche in Rinderherden. Davor war in der EU zuletzt Bulgarien 2011 betroffen. 

Die MKS kommt in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas nach wie vor endemisch vor. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.

Die MKS ist eine reine Tierseuche und nicht auf den Menschen übertragbar, also keine Zoonose.

Das Friedrich-Loeffler-Institut wurde von seinem Namensgeber zur Erforschung der MKS gegründet und nahm 1910 seine Arbeit auf. Seitdem ist diese Tierseuche fester Bestandteil der Forschungsarbeiten.

Letzte Meldung des FLI

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ruft vor dem Hintergrund der kritischen Tierseuchenlage in Ungarn und der Slowakei dringend dazu auf, bei klinisch auffälligen Klauentieren in Deutschland immer auch die Maul- und Klauenseuche (MKS) labordiagnostisch ausschließen zu lassen. 

Tierhalter, betreuende Tierärzte und Amtstierärzte müssen bei Klauentieren verstärkt auf Symptome wie Fieber, Speicheln, Läsionen im Bereich des Mauls und der Nase, an den Zitzen und Klauen sowie auf Lahmheiten achten. Es ist häufig nicht möglich, MKS nur anhand des klinischen Bildes sicher auszuschließen! Gewissheit kann nur eine Ausschlussuntersuchung mittels PCR geben, die an allen Untersuchungseinrichtungen der Länder durchgeführt werden kann. Dafür sind Läsionsmaterial (sofern vorhanden) sowie Maul- und Nasentupfer und Serum einzusenden. Auch bei klinischem Verdacht auf Blauzungenkrankheit sollte zusätzlich ein MKS-Ausschluss durchgeführt werden.

Seit Anfang März hat Ungarn bisher zwei und die Slowakei fünf MKS-Ausbrüche bei Rindern gemeldet, es sind mehrere Tausend Tiere betroffen. Der Eintragsweg ist bisher unbekannt, die Untersuchungen und Bekämpfungsmaßnahmen dauern an. 

Momentan ist von einer weiteren Verbreitung der Seuche auszugehen, zwei Ausbrüche liegen bereits grenznah zu Österreich, so dass für kleinere Regionen in Österreich bereits Restriktionen und erhöhte Überwachungen angeordnet wurden. 

Deutschland unterstützt beide betroffenen Länder mit Impfstoff. Ein Teil des Impfstoffes, der nach dem Ausbruch in Brandenburg im Januar beschafft, aber nicht eingesetzt wurde, wird jetzt in Ungarn und der Slowakei verwendet. 

Eine Einschleppung des MKS-Virus über größere Distanzen ist unter anderem auch durch kontaminierte Lebensmittel möglich, Fälle könnten daher jederzeit auch in vom aktuellen Geschehen weit entfernten Regionen auftreten. Das FLI appelliert dringend an Reisende, keine Rohmilchprodukte oder und auch keine Produkte, die nicht vollständig durcherhitztes Fleisch enthalten, aus MKS-betroffenen Regionen mitzubringen. Speiseabfälle müssen zudem generell sachgerecht entsorgt werden, sodass Tiere keinen Zugang dazu haben.

Die in Ungarn und der Slowakei festgestellten MKS-Viren sind zwar auch vom selben Serotyp, aber genetisch eindeutig vom im Januar in Brandenburg aufgetretenen Virus zu unterscheiden. In Brandenburg blieb der Ausbruch auf eine einzelne Wasserbüffelherde mit 14 Tieren beschränkt, es kam zu keiner weiteren Ausbreitung.

Rinder auf der Weide (© FLI)

Bei den MKS-Ausbrüchen in Ungarn und der Slowakei sind große Rinderbestände betroffen. (© FLI)

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg Anfang Januar wurde der Status „MKS-frei ohne Impfung“ der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) für Deutschland vorübergehend ausgesetzt. Der Ausbruch hatte für die gesamte Bundesrepublik weitreichende Konsequenzen für den Handel mit Klauentieren und Produkten dieser Tiere, denn zahlreiche Drittländer sperrten sofort das ganze Land für entsprechende Importe. Gestern erteilte die WOAH Deutschland wieder den MKS-Freiheitsstatus, abgesehen von einer weiterhin bestehenden kleinen Restriktionszone in der betroffenen Region Brandenburgs und einem Teil Berlins. Bis alle Drittländer ihre Handelsrestriktionen wieder aufheben, kann es allerdings noch geraume Zeit dauern. Dennoch ist die Entscheidung der WOAH als Erfolg und Anerkennung für die sehr erfolgreiche Bekämpfung des MKS-Ausbruch durch alle beteiligten Behörden zu sehen.

Am 7. März meldete Ungarn einen MKS-Ausbruch bei Rindern; die Tierseuche ist in der EU somit wieder präsent. Es handelt sich hier, wie in Deutschland, um ein MKS-Virus des Serotyps O. Die Viren sind jedoch genetisch klar unterschiedlich und es besteht kein epidemiologischer Zusammenhang zwischen den Ausbrüchen. Ungarn hat bereits 10.000 Dosen Impfstoff aus Deutschland erhalten, die aus dem vorsorglich für die Seuchenbekämpfung georderten Kontingent stammen. Es ist davon auszugehen, dass der von Deutschland beschaffte Serotyp-O-Impfstoff auch gegen das in Ungarn gefundene Virus wirksam ist.

Foto: Rind (© FLI )

Rind (© FLI )

Insel Riems, 17. Januar 2025. Im Verdachtsfall einer Ziege aus dem Landkreis Barnim ergab die Untersuchung im Nationalen Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche (MKS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) keinen Nachweis von MKS-Virus oder spezifischen Antikörpern. Die Proben wurden über Nacht untersucht und heute am frühen Morgen als negativ bestätigt. Trotz dieser guten Nachricht sind die Untersuchungen der Tierhaltungen in der Überwachungszone nach wie vor wichtig, um im Fall eines weiteren infizierten Tieres schnell Maßnahmen zu treffen.

Weitere Informationen stellt das betroffene Bundesland Brandenburg zur Verfügung.

Bundesland Brandenburg

Ziegen (© M. Pfau, FLI)

Ziegen (© M. Pfau, FLI)

Bei einem mit Maul- und Klauenseuche (MKS) infizierten Wasserbüffel aus dem Landkreis Märkisch-Oderland stellte das Nationale Referenzlabor am FLI MKS-Virus vom Serotyp O fest. Nah verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und Asien vor, der genaue Ursprung und der Eintragsweg in den Tierbestand sind aber auch jetzt nach Kenntnis des Serotyps weiter unbekannt. Für diese Viren geeignete Impfstoffe sind in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden. Diese MKS-Antigenbank wurde eigens für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Die MKS-Antigenbank kann nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen. 

Neben der Herstellung des passenden Impfstoffes ist derzeit entscheidend, alle Klauentiere in der Umgebung der betroffenen Tierhaltung zu untersuchen, um die tatsächliche Ausbreitung des Geschehens zu kennen. Hiervon hängen die gegebenenfalls noch zu treffenden Maßnahmen ab und auch ob und wie ein Impfstoff zum Einsatz kommt.

Bei der MKS ist ein genau abgestimmter Impfstoff wichtig, da Impfstoffe gegen andere Serotypen die Tiere nicht schützen. Bisher sind die sieben Serotypen O, A, C, Asia 1, SAT1, SAT2 und SAT3 bekannt, die in zahlreiche Untertypen und Stämme unterteilt werden.

Wasserbüffel (© pexels)

Wasserbüffel (© pexels)

Das Nationale Referenzlabor für Maul- und Klauenseuche (MKS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bestätigt für Proben eines Wasserbüffels aus Märkisch-Oderland in Brandenburg eine Infektion mit dem MKS-Virus. Die örtlich zuständigen Behörden leiteten entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen ein. Am FLI laufen weitere Untersuchungen zur genaueren Bestimmung des Virus. Ein Team des FLI unterstützt die Ausbruchsuntersuchungen vor Ort. MKS ist eine reine Tierseuche und nicht auf den Menschen übertragbar, also keine Zoonose.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine). Auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. International gelten für die Verhütung und Bekämpfung der MKS sehr strenge Regeln. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden.

Den letzten Ausbruch der MKS in Deutschland gab es 1988 in Niedersachsen. In Europa wurde der letzte Ausbruch in 2011 aus Bulgarien gemeldet. Davor waren 2001 das Vereinigte Königreich und in der Folge Frankreich, Irland und die Niederlande vom einem großen MKS-Geschehen betroffen. 

Das MKS-Virus kommt in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens und in Teilen Südamerikas nach wie vor endemisch vor. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.

Wasserbüffel

Wasserbüffel (© PixaBay)