Die Lebenszyklen der Stechmücken- und Zecken-übertragenen zoonotischen Viren der Ordnung Bunyavirales sind bsiher noch nicht verstanden, obwohl sie in Subsahara-Afrika weit verbreitet vorkommen. Aus diesem Grund untersucht das Konsortium (bestehend aus dem Central Veterinary Research Institute in Lusaka, der Eduardo-Mondlane-Universität, Maputo und dem FLI) die Epidemiologie der hochpathogenen Rifttalfieber- (RVF) und Krim-Kongo Hämorrhagisches-Fieber-Viren (CCHF) in Mosambik und Sambia, welche Menschen wie auch Wild- und Nutztiere infizieren und beim Menschen ein tödliches hämorrhagisches Fieber auslösen können. RVFV wird von einer Vielzahl von Stechmücken übertragen, während CCHFV sich in Schildzecken vermehrt und übertragen wird. Das Hauptinteresse gilt der Rolle von enzootischen Übertragungzyklen zwischen kompetenten Vektoren und Reservoirwildtieren sowie die Darstellung der biotischen und abiotischen Bedingungen, unter denen sich aus dem endemischen Vorkommen ein epizootisches und gar zoonotisches Geschehen entwickelt.
Hierzu werden Feldfänge und Probensammlungen von den verschiedenen im Übertragungszyklus involvierten Spezies in drei Regionen durchgeführt, in denen RVFV und CCHFV Ausbrüche stattfanden bzw. wahrscheinlich sind. Die Exposition zu und Präsenz von den Viren in Nutztieren, Arthropodenvektoren und Wildtieren soll dabei mit den neuesten diagnostischen Verfahren, die am FLI entwickelt und getestet wurden, ermittelt werden. Durch molekulares Screening der Vektorenblutmahlzeiten werden die Identität, Häufigkeit und relative Abundanz der verschiedenen Blutwirte im räumlichen, umweltspezifischen und saisonalen Kontext gemessen.
Anhand des jeweiligen immunologischen bzw. Infektions-Status der Wildtierreservoire soll aufgeklärt werden, wie die Erreger in inter-epidemischen Zeit niedrigschwellig zirkulieren bevor sich das Geschehen dann unter geeigneten Bedingungen zu epidemischen Ausmaßen ausweitet. Abgesehen vom wissenschaftlichen Interesse zielt das Projekt auch auf das Capacity Building und den Wissens- und Technologie-Transfer zu den afrikanischen Partnern. Wo immer es Sinn macht, werden die Untersuchungen direkt bei den Partnern durchgeführt.
Beteiligte INNT-Wissenschaftler:
Dr. Markus Keller
Dr. Martin Eiden
Prof. Dr. Martin H. Groschup
Dr. Ansgar Schulz (PostDoc)