Forschungsziel:
Das zentrale Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines mobilen Labors zur On-Site-Diagnostik und Erreger-Charakterisierung im Falle neuauftretender hochpathogener Krankheitserreger in Europa.
Aufgrund des Klimawandels mit global steigenden Temperaturen und einer fortschreitenden Globalisierung des Handels sind Einschleppungen von Arthropoden-Vektoren (Mücken, Zecken) und in der Folge Ausbrüche von durch diese Vektoren übertragenen Arboviren, unter ihnen hochpathogene Erregern wie Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber-Virus, West-Nil Virus, Rifttalfieber Virus und Dengue Virus, zu erwarten. Solche Ausbrüche von BSL3 und BSL4 Erregern werden die öffentlichen Gesundheitssystem vor erhebliche Probleme stellen. Um solche Ausbrüche kontrollieren zu können, muss ein „One Health“-Ansatz verfolgt werden, der sowohl Menschen und Tiere als auch Umweltbedingungen mit einbezieht. Um die betroffenen lokalen Stellen, Ersthelfer, Dauereinsatzkräfte sowie Behörden bei einer schnellen und effizienten Diagnostik unterstützen zu können, werden mobile Laboreinheiten benötigt, die am Ort des Ausbruchsgeschehens human- und veterinärmedizinische Proben untersuchen können und auch den Lebensraum von Vektoren bei der Analyse des Ausbruchs mit einbeziehen. So kann gewährleistet werden, dass bei der Bekämpfung des Ausbruchs keine Zeit durch Probenversand und fehlende diagnostische Mittel verloren geht. Gegenwärtig kann aufgrund langer Versanddauern von Proben und Material sowie notwendigen Kommunikationswegen zwischen unterschiedlichen Zuständigkeiten eine diagnostische Lücke entstehen, die zu einer Verzögerung des Einsetzens bekämpfender Maßnahmen und damit zu einer frühzeitigen Eindämmung des Ausbruchs führt.