Forschungsziel:
Im Rahmen dieses Projektes wird in enger Zusammenarbeit mit unseren afrikanischen Partnerinstituten über das Vorkommen von Rifttalfieber-Virus (RVFV) und Krim-Kongo Hämorrhagisches-Fieber-Virus (CCHFV) in Kamerun, Mauretanien und Sierra Leone geforscht. Die Möglichkeit einer absichtlichen oder ungewollten Einfuhr und Freisetzung solcher Erreger in Europa stellt ein erhebliches Gefahrenpotenzial und Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. RVF- und CCHF-Viren wurden aufgrund ihres Potenzials tödliche Infektionen beim Menschen zu verursachen sowie des Fehlens einer zuverlässigen Therapie oder eines Impfstoffes als Erreger der Biosicherheitsstufe 3 und 4 eingestuft. Auch wenn von einem Auftreten derartiger Erreger in weiten Teilen Afrikas ausgegangen wird, sind konkrete Daten zu ihrer tatsächlichen Prävalenz nach wie vor kaum verfügbar und genau an dieser Stelle werden die Schwerpunkte dieses Projektes gesetzt.
Methodik:
Die Viren, welche in Nutztieren, Mücken und Zecken zirkulieren, sollen durch die gezielte Analyse kompetenter Vektoren sowie derer Wirte in den Ländern detektiert und im Anschluss charakterisiert werden. Das vom Deutschen Auswertigen Amt geförderte Projekt läuft zurzeit in der bereits dritten Förderungsphase. Aus diesem Grund können wir auf eine lange und erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation mit unseren afrikanischen Partnern zurückblicken. Während in den ersten zwei Projektabschnitten (2014-2019) potenzielle Risikogebiete in den drei Ländern identifiziert wurden, konzentriert sich die jetzige Projektphase auf die Etablierung der MinION-Sequenzierung in den Partnerlaboren. Diese Technologie ermöglicht eine schnelle Vor-Ort-Sequenzierung und Charakterisierung von positiven Feldproben, die im Gegensatz zu anderen Next-Generation-Sequencing Methoden einen verhältnismäßig geringen Aufwand erfordert. Des Weiteren soll eine digitale Datenverwaltungssoftware (Riems Data Net) programmiert werden, um gesammelte Feldproben gezielt rückverfolgen zu können und die Dokumentation zu vereinheitlichen bzw. zu erleichtern. Die bereits bestehenden internationalen Wissenschaftsnetzwerke, welche in Folge der engen Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen sind, sollen durch die verstärkte Nutzung der Online-Plattform „Go4BSB“ des deutschen Biosicherheitsprogramms weiter ausgebaut werden. Insbesondere in den Zeiten der Covid-19 Pandemie zeigte sich, dass die Durchführung von Onlineworkshops auf der Plattform ein nützliches Werkzeug für einen Wissenstransfer und den wissenschaftlichen Austausch trotz Kontaktbeschränkungen sein kann.
Weiterführende Informationen zum Progrramm:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/abruestung-ruestungskontrolle/uebersicht-bcwaffen-node/biosicherheit
Weitere Informationen zur Projektdurchführung finden Sie hier: PDF
Beteiligte INNT-Wissenschaftler/innen:
Prof. Dr. Martin H. Groschup
Dr. Martin Eiden
Dr. Markus Keller
Dr. Kerstin Fischer
Dr. Ansgar Schulz (PostDoc)
Dr. Balal Sadeghi (PostDoc)
Dr. Franziska Stoek (PostDoc)
Abdulgader Jummaan (techn. Angestellter)