Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen (IBIZ)

Nationales Referenzlabor für Salmonellose der Rinder

Die Salmonellose ist eine durch bakterielle Erreger der Gattung Salmonella (S.) verursachte Infektionserkrankung. Sie tritt sowohl bei Tieren als auch beim Menschen auf und stellt weltweit eine der wichtigsten Zoonosen dar.

Salmonellen gehören zur Familie der Enterobacteriaceae, der gramnegative, asporogene, peritrich begeißelte oder unbewegliche Arten angehören. Die Gattung Salmonella besteht aus der Spezies enterica und der Spezies bongori. Die Spezies enterica wird in 6 Subspezies eingeteilt: S. enterica subsp. enterica, S. enterica subsp. salamae, S. enterica subsp. arizonae, S. enterica subsp. diarizonae, S. enterica subsp. houtenae und S. enterica subsp. indica. Nur für Serovaren, die zu S. enterica subsp. enterica gehören, wurde ein Name festgelegt, der auf den Ort der erstmaligen Isolierung zurückzuführen ist. Der Name der Serovar wird mit großem Anfangsbuchstaben und nicht kursiv geschrieben. Der vollständige Name lautet dann z. B. Salmonellaenterica subsp. enterica serovar Typhimurium, als Kurzform wird Salmonella Typhimurium verwendet. Bei Serovaren anderer Subspezies wird nach der Subspezies die entsprechende Antigenformel angegeben. Die Antigenformeln aller Salmonella-Serovaren sind im Kauffmann-White-Schema aufgelistet, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind mehr als 2500 verschiedene Serovaren enthalten.

Die größte Bedeutung für die Salmonellose des Rindes in Deutschland besitzen die Salmonella-Serovaren Typhimurium und Typhimurium variatio copenhagen (serologische Minusvariante von Salmonella Typhimurium). In den vergangenen Jahren wurden durch  diese Serovaren ca. 50 % aller amtlich festgestellten Ausbrüche an Salmonellose der Rinder verursacht. Durch die an das Rind adaptierte Serovar Dublin wurden ca. 25 % der gemeldeten Ausbrüche hervorgerufen. 7 % bis 11 % der Ausbrüche wurden durch die Serovar Salmonella Abortus-bovis (neue Nomenklatur Salmonella Abony) und ca. 2 % bis 5 % durch Salmonella Enteritidis ausgelöst. Andere Serovaren verursachten ca. 10 % der Rinder-Salmonellose-Ausbrüche, dabei erreichte jedoch keine einzelne Serovar einen Anteil von 1 %.

Die Verordnung zum Schutz gegen die Salmonellose der Rinder (Rinder-Salmonellose-Verordnung) in der Fassung der Bek. vom 14. November 1991 (BGBl. I S. 2118) legt dar, welche Maßnahmen nach Feststellung der Salmonellose in einem Rinderbestand einzuleiten sind. Mit Artikel 2 der Zweiten Verordnung zur Änderung tierseuchenrechtlicher Verordnungen (BGBl. I 2009, 3939 ff. vom 23. Dezember 2009 Nr. 80) wurde festgelegt, dass die bakteriologischen Untersuchungen von Probenmaterial aus Rinderbeständen den Anforderungen der ISO-Norm 6579 Anhang D entsprechen müssen.

Salmonella-Infektionen des Menschen durch vom Rind stammende Lebensmittel sind von geringer Bedeutung. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass zum Rohverzehr bestimmte Lebensmittel aus Rinder-Beständen mit nachgewiesenen oder möglicherweise nicht erkannten Salmonella-Infektionen ein hohes Gesundheitsrisiko, besonders für sehr empfängliche Menschen (Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen, immunsupprimierte Personen) darstellen. Um das Infektionsrisiko für den Verbraucher so gering wie möglich zu halten, muss das Inverkehrbringen insbesondere von Rohmilch aus mit Salmonellen infizierten Rinderbeständen verhindert werden.

  • Serotypie, Lysotypie, Antibiotikaresistenztestung und molekularbiologische Feintypisierung von Salmonellen
  • Optimierung der Diagnostik
  • Zusammenarbeit mit Untersuchungseinrichtungen der Bundesländer
  • Beratung bei Ausbrüchen an Salmonellose der Rinder
  • Untersuchungen zur Epidemiologie und Bekämpfung von Salmonella-Infektionen in Rinderbeständen (Infektionsquellen, Übertragungswege, Erregerpersistenz)
  • Untersuchungen zur Wirksamkeit eingeleiteter Bekämpfungsmaßnahmen nach amtlicher Feststellung der Salmonellose
  • Zusammenfassung der epidemiologischen Daten zur Salmonellose der Rinder im Tiergesundheitsjahrsbericht