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Institut für Virusdiagnostik (IVD)

Nationales Referenzlabor für Afrikanische Pferdepest (AHS)

Die Afrikanische Pferdepest (engl. African Horse Sickness, AHS) ist eine anzeigepflichtige, saisongebundene Viruserkrankung der Einhufer mit perakutem bis akutem Verlauf. Der krankheitsauslösende Erreger ist ein doppelsträngiges RNA-Virus (African Horse Sickness Virus) aus der Gruppe der Orbiviren, Familie Reoviridae.

In nicht verseuchten Gebieten kann die Letalität bei infizierten Pferden bis zu 95 % betragen und somit hohe wirtschaftliche Verluste hervorrufen. Pferde erkranken am schwersten, Mulis und Esel nur leicht, Hunde nach Verzehr von infiziertem Fleisch ebenfalls.

Obwohl die klinischen Zeichen meist charakteristisch sind, ist die Labordiagnose wegen der leichten Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Pferdekrankheiten (Pferdenzephalitiden, Pferde-Arteriitis) essentiell. Dazu wird das AHS-Virus oder AHS-spezifische Antikörper nachgewiesen.
Die Übertragung der AHS erfolgt in endemisch verseuchten Gebieten wie Afrika hauptsächlich durch Stechmücken der Gattungen Culicoides. Es ist davon auszugehen, dass einheimische Gnitzen, die das BT-Virus in Europa verbreitet haben, grundsätzlich auch als Vektor für AHSV fungieren können. Die EU hat im Hinblick auf ein mögliches AHS-Ausbruchsgeschehen die Einrichtung einer Impfstoffbank beschlossen.

  • Direkter Ansprechpartner für Bundes- und Länderbehörden zu Fragen des AHSV-Nachweises und der AHSV-Bekämpfung
  • Durchführung von Virusisolierung und AHSV-Serotypisierung
  • Bereithaltung von Virusstämmen, AHSV-Genom-positiven Kontrollen und Referenzseren
  • Entwicklung, Standardisierung und Weiterentwicklung von AHSV-spezifischen Testverfahren
  • Teilnahme an EU-Ringtests
  • Beteiligung an Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten der Europäischen Union
  • Virusisolierung mittels Zellkultur
  • Pan-AHSV-Genomnachweis mittels verschiedener RT-qPCR-Verfahren
  • Serotypspezifischer AHSV-Genomnachweis mittels RT-PCR-Verfahren und Sequenzierung
  • Stammcharakterisierung durch Genomsequenzierung
  • AHSV-Referenzstämme (Serotypen 1-9)
  • AHSV-positives Antiserum
  • Optimierung des Nachweises und der Charakterisierung von AHSV-Genom mittels RT-qPCR-Systemen
  • Etablierung von serotyp-spezifischen RT-qPCR-Verfahren
  • Etablierung und Optimierung des Serumneutralisationstests (SNT) für AHSV
  • Richtlinie 92/35/EWG zur Festlegung von Kontrollregeln und Maßnahmen zur Bekämpfung der Pferdepest (vom 29. April 1992, ABl. Nr. L 157, S.19 vom 10.6.1992)
  • Beschluss 2009/3/EG über die Bildung gemeinschaftlicher Impfstoffreserven gegen die Pferdepest (vom 18. Dezember 2008, Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 2, S.9 vom 6.1.2009)