Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Institut für Virusdiagnostik (IVD)

Nationales Referenzlabor für Epizootische Hämorrhagie der Hirsche (EHD)

Die Epizootische Hämorrhagie der Hirsche (EHD) ist eine virale Infektionskrankheit bei Wiederkäuern und gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Sie wird vor allem in Weißschwanzhirschen und anderen frei lebenden Huftieren (z.B. Antilopen) ausgelöst. Die Krankheit hat das gleiche Wirtsspektrum und zeigt einen ähnlichen Verlauf wie die Blauzungenkrankheit. Allerdings sind von den Nutztieren Rinder am Stärksten betroffen. Die Morbidität schwankt hier zwischen 1 % und 18 %; die Mortalität ist jedoch gewöhnlich niedrig. Die Krankheit kann bei Rindern mit erheblichen Produktionsverlusten einhergehen, insbesondere in Milchviehbetrieben, in denen eine geringere Milchproduktion die Folge sein kann.

Die passive Überwachung auf EHD wird durch die Ähnlichkeit der klinischen Zeichen mit der Blauzungenkrankheit erschwert. Die Überwachung der Krankheitsprävalenz (aktive Überwachungspläne) ist zurzeit schwierig, weil es keine kommerziellen serologischen Diagnosemethoden gibt.

Das EHD-Virus ist nah verwandt mit dem BT-Virus und wird taxonomisch ebenfalls im Genus Orbivirus, Familie Reoviridae eingeordnet. Acht EHDV Serotypen sind bisher durch Neutralisationstests festgelegt worden. Überträger sind wie bei BTV Culicoides-Insekten.

Neben der genetischen Unterscheidung von EHD und BTV mittels RT-PCR und Sequenzierung ist eine Differenzierung der serologischen Verwandtschaft nötig. Es gibt monoklonale Antikörper, die EHDV von BTV differenzieren.

  • Direkter Ansprechpartner für Bundes- und Länderbehörden zu Fragen des EHDV-Nachweises und der EHDV-Bekämpfung
  • Durchführung von Virusisolierung und EHDV-Serotypisierung
  • Bereithaltung von Virusstämmen, EHDV-Genom-positiven Kontrollen und Referenzseren
  • Entwicklung, Standardisierung und Weiterentwicklung von EHDV-spezifischen Testverfahren
  • Teilnahme an EU-Ringtests
  • Beteiligung an Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten der Europäischen Union
  • Virusisolierung mittels Zellkultur und/oder intravenöse Inokulation von embryonierten Hühnereiern
  • Pan-EHDV-Genomnachweis mittels verschiedener RT-qPCR-Verfahren
  • Serotypspezifischer EHDV-Genomnachweis mittels RT-PCR-Verfahren und Sequenzierung
  • Stammcharakterisierung durch Genomsequenzierung
  • Einige EHDV-Stämme
  • EHDV-positives Antiserum
  • Optimierung des Nachweises und der Charakterisierung von EHDV-Genom mittels RT-qPCR-Systemen
  • Etablierung und Optimierung des Serumneutralisationstests (SNT) für EHDV
  • EU RL 92/119 in Verbindung mit VO Anzeigepflichtige Tierseuchen und Tierimpfstoff-VO