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Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit (ATB)

Bio-Bank

Virussammlung

Die Riemser Virusbank (RVB) sammelt, konserviert und dokumentiert authentische, für die Veterinärmedizin bedeutsame Virusstämme unter definierten Bedingungen. Sie stellt zertifizierte Virusstämme und homologe Antisera für die Institute des FLI sowie für andere verfügungsberechtigte Einrichtungen des In- und Auslands zur Verfügung.

Virusstämme werden in Zusammenarbeit mit der Zellbank des FLI unter optimierten Bedingungen und unter Verwendung charakterisierter Zelllinien vermehrt.

Der aktuelle Bestand der Virusbank umfasst mehr als 600 Virusstämme und –isolate von Rind, Schwein, Pferd, Hund, Katze und Geflügel, aber auch von Ziege, Schaf, Giraffe, Afrikanischem Elefant und verschiedenen Fischspezies.

Zellkultursammlung

Die Zellbank des FLI etabliert, charakterisiert und sammelt Zelllinien für die veterinärmedizinische Forschung und Diagnostik. Aktuell befinden sich über 1.500 Linien im Bestand, darunter Zelllinien von Pferd, Rind, Schwein, Schaf und Ziege und Nutzgeflügel sowie weiterer Säugetiere, aber auch von Insekten, Fischen, Reptilien und Singvögeln (70 verschiedene Tierarten).
Es findet eine regelmäßige Prüfung der Zelllinien auf Kontaminationen (Mykoplasmen, Bakterien, BVDV) und ihre Identität statt.

Eine Abgabe von Zellkulturen an Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Institutes und andere nichtkommerzielle Einrichtungen im In- und Ausland erfolgt nur nach vorheriger Beratung durch die Mitarbeiter der Zellbank.

Identitätskontrollen

Kontrolluntersuchungen der Linien im Bestand der Sammlung ergaben, dass einige Linien hinsichtlich ihrer Herkunftsart falsch deklariert sind.
Zur Bestimmung der Herkunftstierart werden folgende Methoden angewendet:

  • Sequenzierung eines PCR-Produktes aus dem Bereich des Cytochrom b-Gens
  • Proteomanalyse
  • speziesspezifische PCR
  • taxonspezifische indirekte Immunfluoreszenz
  • PCR-RFLP

Bovine, porcine und humane Zelllinien werden per STR-Analyse genotypisiert.

Bewertung und Einstufung von Viren

Als Biologische Arbeitsstoffe müssen Viren bewertet und in Risikogruppen eingestuft werden, die dann wiederum die Schutzstufe bedingen, in der damit gearbeitet werden darf. Die zugrundeliegenden taxonomischen Vorgaben werden durch das ICTV bestimmt. In verschiedenen Arbeitsgruppen des FLI werden wichtige Erkenntnisse zur Charakterisierung von bekannten und neuartigen Viren erarbeitet. In enger Kooperation mit der BG RCI ist das FLI zudem an der wissenschaftlichen Bewertung von human- und wirbeltierpathogenen Viren beteiligt deren finale Einstufung durch den ABAS vorgenommen wird. Diese Einstufungen sind in der TRBA 462 (BMAS) und im Merkblatt B 004 „Sichere Biotechnologie – Einstufung biologischer Arbeitsstoffe: Viren“ (DGUV) veröffentlicht.