Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Historie

Standort Celle

In Celle arbeitete vom 01.04.1935 bis 31.03.1938 die staatlich anerkannte Versuchs- und Forschungsanstalt für Seidenbau als Teil der Staatlich anerkannten Institute für Bienenzucht und Seidenbau sowie Kleintierhaltung (Rechtsträger: Oberpräsident der Provinz Hannover bzw. Verwaltung des ProvinzialVerbandes Hannover). Diese erhielt vom Reichs- und Preußischen Minister für Ernährung und Landwirtschaft und dem Reichsnährstand die Aufgabe der "wissenschaftlichen Betreuung des deutschen Seidenbaues, soweit der Maulbeerspinner (Bombyx mori) in allen seinen Stadien als Objekt der Forschung zu gelten hat". Aus dieser Aufgabenstellung ergab sich die "Bearbeitung sämtlicher Fragen der Biologie, Physiologie, Genetik, Pathologie und der praktischen Zucht des Maulbeerseidenspinners sowie der Technologie (Physik und Chemie) der Seide". Zum 01. April 1938 wurde die Forschungseinrichtung zur „Reichsanstalt für Seidenbau“.

Ab 1942 wurden die Forschungsaufgaben auf weitere Bereiche der Kleintierzucht ausgedehnt und der Name am 30.11.1942 in ,,Reichsforschungsanstalt für Kleintierzucht" geändert. 1948-1950 erhielt diese die Interimsbezeichnung ,,Zentralforschungsanstalt für Kleintierzucht" und wurde 1950 dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als ,,Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht" zugeordnet. Die Arbeitsschwerpunkte lagen zunächst auf Züchtung, Haltung und Fütterung von Kleintieren sowie Krankheiten und Schädlingen bei Kleintieren. Im Laufe der 1960er Jahre konzentrierte sich die Forschung auf Geflügelforschung, da sich die Geflügelhaltung zu einem wichtigen Betriebszweig der Landwirtschaft entwickelte.

Am 02.07.1974 wurde die Anstalt in Celle als Institut für Kleintierzucht in die Forschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) des Bundesministeriums für Landwirtschaft eingegliedert. Es bearbeitete weiterhin vorrangig Fragen zur Geflügelproduktion. Vor allem mit seinen Arbeiten zur tiergerechten Haltung von Legehennen und Züchtung auf Krankheitsresistenzen erlangt das Institut internationales Ansehen.

In den Folgejahren gewann neben der Sicherstellung und Verbesserung der Qualität von Nahrungsmitteln aus der Kleintierproduktion (z.B. ernährungsphysiologische Beschaffenheit, lebensmittelhygienische Unbedenklichkeit) die Weiterentwicklung der Haltungsformen nach ethologischen, hygienischen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen an Bedeutung. Hinzu kamen Aspekte wie umweltverträgliche Kleintierproduktion und Erhaltung genetischer Vielfalt sowie Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Kleintierproduktion.

Ab dem 01.07.1992 führte das Institut den Namen „Institut für Kleintierforschung der FAL-Braunschweig“. Mitte 2002 wurde daraus das „Institut für Tierschutz und Tierhaltung“ der FAL. Arbeitsschwerpunkt des Instituts ist seitdem, im Sinne der nachhaltigen Verbesserung Haltungsverfahren für landwirtschaftliche Nutztiere im Hinblick auf Verhaltensgerechtheit und Tiergesundheit weiter zu entwickeln. Hierbei werden Aspekte wie Transport sowie Betäuben und Töten beim Schlachten berücksichtigt.

Seit der Neuordnung der Ressortforschung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum 1. Januar 2008 gehört das Institut in Celle zum Friedrich-Loeffler-Institut.

Institut am Standort Celle:

Institut für Tierschutz und Tierhaltung