Die Erforschung der dynamischen Mechanismen der Influenzaviren, die für ihre Vermehrung und Ausbreitung entscheidend sind, hat einen neuen Meilenstein erreicht. In Fledermäusen wurden Influenzaviren entdeckt, die humane und tierische Zellen auf eine bisher unbekannte Weise infizieren können. Die Bindung an das Protein MHC-II anstatt, wie bekannt, an Sialinsäure, ist unerwartet, und da dieser Oberflächenkomplex zudem sehr konserviert ist, kann eine Übertragung auf andere Säugetiere nicht ausgeschlossen werden. Für die Forscher des Universitätsklinikums Freiburg, der Universität Zürich sowie des FLI ist das ein großer Baustein, um die Mechanismen und Faktoren der Vermehrung und Übertragung von Influenzaviren vergleichend zu analysieren und damit besser zu verstehen. Gleichzeitig stellt sich damit die Frage, wie anpassungsfähig auch andere Influenzavirustypen sind. Veröffentlicht wurden die Forschungsergebnisse in „Nature“; im „News and Views“-Portal der renommierten Fachzeitschrift werden sie bereits diskutiert.
Fledermaus-Influenzaviren infizieren Zellen mit einem neu entdeckten Mechanismus
Link
Zum Nature-Artikel:
Karakus, U. et al. MHC class II proteins mediate cross-species entry of bat influenza viruses. Nature (2019).
DOI : 10.1038/s41586-019-0955-3