Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg Anfang Januar wurde der Status „MKS-frei ohne Impfung“ der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) für Deutschland vorübergehend ausgesetzt. Der Ausbruch hatte für die gesamte Bundesrepublik weitreichende Konsequenzen für den Handel mit Klauentieren und Produkten dieser Tiere, denn zahlreiche Drittländer sperrten sofort das ganze Land für entsprechende Importe. Gestern erteilte die WOAH Deutschland wieder den MKS-Freiheitsstatus, abgesehen von einer weiterhin bestehenden kleinen Restriktionszone in der betroffenen Region Brandenburgs und einem Teil Berlins. Bis alle Drittländer ihre Handelsrestriktionen wieder aufheben, kann es allerdings noch geraume Zeit dauern. Dennoch ist die Entscheidung der WOAH als Erfolg und Anerkennung für die sehr erfolgreiche Bekämpfung des MKS-Ausbruch durch alle beteiligten Behörden zu sehen.
Am 7. März meldete Ungarn einen MKS-Ausbruch bei Rindern; die Tierseuche ist in der EU somit wieder präsent. Es handelt sich hier, wie in Deutschland, um ein MKS-Virus des Serotyps O. Die Viren sind jedoch genetisch klar unterschiedlich und es besteht kein epidemiologischer Zusammenhang zwischen den Ausbrüchen. Ungarn hat bereits 10.000 Dosen Impfstoff aus Deutschland erhalten, die aus dem vorsorglich für die Seuchenbekämpfung georderten Kontingent stammen. Es ist davon auszugehen, dass der von Deutschland beschaffte Serotyp-O-Impfstoff auch gegen das in Ungarn gefundene Virus wirksam ist.