Arbeitsgruppe Immuno-Epidemiologie
Spätestens seit der SARS-CoV-2 Pandemie ist das öffentliche Bewusstsein für die massiven sozioökonomischen Konsequenzen von grenzüberschreitender Krankheitsausbreitung und dem unerwarteten Auftreten pathogener Varianten hoch. Auch die global fortschreitende Verbreitung schwerwiegender Nutztierkrankheiten, wie z.B. der Afrikanischen Schweinepest (ASP), Lumpy Skin Disease (LSD) oder Aviärer Influenza (AI) hat kaum weniger dramatische Auswirkungen.
Die Wirtsimmunität hat grundlegende Bedeutung für das Auftreten und die Verbreitung von Krankheiten. Immunität beeinflusst, wie Krankheitserreger persistieren, übertragen werden, sich weiterentwickeln oder eliminiert werden. Die gezielte Nutzung der Wirtsimmunität durch Impfstrategien ist eine wirksame Möglichkeit, Krankheitsübertragungen zu kontrollieren. Dieser Umstand zeigt die Bedeutung immunologischer Vorgänge für das Verständnis des Auftretens neuer Krankheitserreger und deren Verbreitung.
In der AG für Immuno-Epidemiologie (IEL) erforschen wir, wie der individuelle Immunstatus die Epidemiologie von Krankheiten und die Koevolution von Krankheitserregern auf Populationsebene beeinflusst.
Wir nutzen theoretische Modelle, experimentelle Methoden und Feldstudien, um aus der Wirtsperspektive heraus zu verstehen, wie Immunreaktionen plausibel zur Entstehung epidemiologischer Krankheitsbilder führen. Unsere Arbeit liefert grundlegende Erkenntnisse zu Koevolutionsvorgängen zwischen Erreger und Wirtsimmunität, sowie ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen individuellen Immunitätszuständen und der Populationsgesundheit insgesamt.
Es ist unsere Mission, innovative immunologische und epidemiologische Techniken zu entwickeln, die dazu beitragen, dass Menschen und Tiere Krankheitserregern und Herausforderungen in einem sich verändernden Klima widerstehen.