Nationales Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest (ASP)
Informationen des FLI zur aktuellen ASP-Situation
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch ein großes und komplexes Virus verursacht, das ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt. Die Übertragung des Virus kann sowohl direkt, d.h. von Tier zu Tier, als auch indirekt über kontaminierte Gegenstände, Schweinefleischprodukte und andere Erzeugnisse erfolgen. Der Mensch ist dabei der wichtigste Faktor für die Verschleppung über große Distanzen.
Die akute Infektion verläuft nach einer kurzen Inkubationszeit zunächst mit schweren aber unspezifischen Allgemeinsymptomen, d.h. hohem Fieber, Bewegungsunlust und Futterverweigerung. In der finalen Phase können Blutungen, Desorientiertheit und Krampfanfälle auftreten. Die Sterblichkeit ist sehr hoch. In Ländern, in denen die ASP ständig vorkommt, treten bisweilen auch mildere und länger andauernde Verläufe auf, die durch Sekundärinfektionen geprägt sind. In diesen Fällen können die Tiere die Erkrankung überleben und nach einer langen Phase der Viruspersistenz gesunden. Da die klinischen und auch pathologisch-anatomischen Anzeichen der ASP nicht spezifisch sind, ist eine labordiagnostische Abklärung und Abgrenzung zur Klassischen Schweinepest (KSP) zwingend erforderlich. Bei klinisch kranken Tieren steht der direkte Nachweis des Virus bzw. seiner Erbinformation im Vordergrund. Des Weiteren können Antikörper gegen das Virus detektiert werden, die in gewissem Umfang eine Beurteilung der Erkrankungsdynamik in einem Bestand bzw. einer Population zulassen. Sowohl für den direkten als auch den indirekten Nachweis stehen zugelassene Verfahren und Bestätigungsmethoden zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund des andauernden ASP-Geschehens in Europa, ist ein permanent hohes Risiko für deutsche Haus- und Wildschweine gegeben. Kontinuierliche Wachsamkeit und Früherkennungsmaßnahmen sind geboten!