Standort Wusterhausen (bis 31.12.2013)
Am Standort Wusterhausen wurde zwischen 1960 bis 1962 eine Bezirkstierklinik errichtet. Derartige Einrichtungen gab es in der ehemaligen DDR in allen Bezirken; sie dienten vorrangig der Behandlung kranker Zucht- und Nutztiere aus den Landwirtschaftsbetrieben. Daneben wurde in geringem Umfang die ambulatorische und stationäre Betreuung von Klein- und Haustieren vorgenommen.
Die Bezirkstierklinik wurde 1971 in ein Bezirksinstitut für Veterinärwesen (BIV) umgewandelt, da das Aufgabenspektrum sich wesentlich erweitert hatte. Neben den klinischen Aufgaben waren mehrere Abteilungen mit der Diagnostik bestimmter Erkrankungen (z.B. Leukose, Brucellose, Stoffwechselerkrankungen) beschäftigt. Darüber hinaus gab es eine große Futtermitteluntersuchungsstelle und eine Abteilung für Herdenbetreuung (Rind).
Im Jahre 1975 wurde das BIV Wusterhausen mit dem BIV Potsdam zu einer Einrichtung zusammengeschlossen.
Nachdem im Jahre 1978 schon einmal der Gedanke zur Gründung einer epidemiologischen Einrichtung in der DDR aufgeworfen worden war, kam es am 9.9.1982 in Auswertung des MKS-Geschehens im nördlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns durch einen Ministerratsbeschluss zur Bildung des Staatlichen Institutes für Epizootiologie und Tierseuchenbekämpfung (SIFET) beim Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR.
Zwischen 1983 bis 1985 wurden die Vorbereitungen zur Gründung des SIFET abgeschlossen, die insbesondere in der Herauslösung der bisherigen Aufgaben aus diesem Standort (Tierklinik, Diagnostikaufgaben, Tiergesundheitsdienste, Futtermitteluntersuchungsstelle usw.) bestanden.
Am 1.1.1985 nahm das SIFET seine Arbeit mit insgesamt 79 Mitarbeitern, davon 12 Wissenschaftlern auf. Zum Zeitpunkt der Überführung in die BFAV Anfang 1992 waren ca. 120 Mitarbeiter, davon 35 Wissenschaftler, beschäftigt.
Zum Jahresende 2013 wurde der Standort Wusterhausen den Festlegungen des Forschungskonzeptes des Bundesministeriums gemäß geschlossen. Das Institut für Epidemiologie setzt seine Arbeit am Hauptsitz des FLI auf der Insel Riems fort. Mehrere Nationale Referenzlaboratorien wurden mit der Standortschließung in andere Fachinstitute des FLI verlagert.
Das Nationale und WOAH-Referenzlaboratorium für Tollwut sowie das Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation für Tollwut zogen bereits Mitte 2012 zur Insel Riems und wurden in das Institut für Molekularbiologie integriert. Die Referenzlaboratorien für Verotoxin-bildende E. coli (Institut für Molekulare Pathogenese) sowie Q-Fieber und Trichomonadenseuche der Rinder (Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen) wurden Ende September 2013 an den FLI-Standort Jena verlagert.