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Pressemitteilungen

Bewährte Kombination aus Grundlagen- und praktischer Forschung

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick besucht FLI-Standort Mariensee

Insel Riems, 27. Mai 2024. Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), besuchte am 23. Mai den Standort Mariensee des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). „In unseren Fachinstituten für Tierernährung in Braunschweig, für Tierschutz und Tierhaltung in Celle und für Nutztiergenetik hier in Mariensee stehen praktische Fragen zu aktuellen Themen in der Nutztierhaltung genauso auf dem Programm wie zukunftsorientierte Projekte im Bereich der Grundlagenforschung“, erläuterte FLI-Präsidentin Prof. Dr. Christa Kühn bei der Begrüßung die Aufgaben der drei niedersächsischen Standorte. Interessante Einblicke in die praktische Arbeit boten die Deutsche Genbank für landwirtschaftliche Nutztiere und das Labor für Embryologie. Fachgespräche über Zielkonflikte und Lösungsansätze in der Tierhaltung, die im FLI bearbeitet werden, rundeten den Besuch ab. Im Detail ging es um eine an Umweltwirkung angepasste Proteinversorgung beim Schwein, wie lokale Hühnerrassen für Ökolandbau und regionale Vermarktung genutzt werden können und das Europäische Referenzzentrum zum Tierschutz beim Schwein.

Dr. Ophelia Nick: „Gesundheit und Wohlbefinden lebensmittelliefernder Tiere sowie der Schutz des Menschen vor Zoonosen stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Friedrich-Loeffler-Instituts. Die Kombination aus Grundlagenforschung und praktischer Forschung hat sich dabei bewährt.

Auch der Aufbau einer Gendatenbank für landwirtschaftliche Nutztiere ist enorm wichtig, speziell auch für den Ökolandbau. Damit kann für seltene Rassen eine genetische Vielfalt und damit eine gesunde Basis für künftige Züchtungen geschaffen werden.“

Die Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere ist gemeinsam von Bund und Ländern eingerichtet worden und wird am Institut für Nutztiergenetik des FLI unterhalten. Zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen werden hier Samenzellen von Nutztieren, Embryonen sowie andere Körperzellen im „Kälteschlaf“ bei -196°C in Stickstoff gelagert. Von Bienenpopulationen über Hühner- und Schafrassen bis zu auch vom Aussterben bedrohten Rinder- und Pferderassen reichen die eingelagerten Reserven. Sie sollen helfen, Rassen wiederherzustellen, wenn sie als lebende Tiere verloren gegangen sind. Gleichzeitig helfen die eingelagerten Reserven bereits jetzt bei der Erhaltungszucht in der Praxis.

Prof. Dr. Claudia Klein, Leiterin des Instituts für Nutztiergenetik, erläutert Herausforderungen der Genbank: „Im Embryologielabor fokussieren sich unsere Forschungsaktivitäten auf die Frage, wie man Keimzellen am besten einlagert. So lassen sich Embryonen von manchen Tierarten aufgrund ihres hohen Gehalts an Lipiden nur bedingt kryokonservieren.“ Des Weiteren bestehe sehr viel Forschungsbedarf zur Thematik der Kryokonservierung von Eizellen landwirtschaftlicher Nutztiere. Im Spermalabor finden Untersuchungen zur Optimierung der Transportbedingungen von Sperma und der eigentlichen Kryokonservierung von Samenzellen statt.

Parallel laufende Forschung befasst sich mit der Frage, wie Zuchtprogramme für die Erhaltung und Nutzung von alten Rassen am besten zu gestalten sind, sowie mit der Auswahl der Tiere, von denen Material eingelagert werden sollte, um die gesamte genetische Breite einer Rasse zu erhalten.

Foto: Hauptgebäude des ING in Mariensee

Hauptgebäude des ING in Mariensee (© FLI)