Insel Riems, 9. Juli 2019. Heute besuchte Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, den Hauptsitz des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems. Insbesondere die internationalen Aktivitäten des FLI interessierten die Ministerin: „Die Arbeit des FLI ist deshalb nicht nur für Deutschland wichtig, denn Tierseuchen sind ein globales Problem und erfordern eine enge internationale Zusammenarbeit. Deshalb prüfe ich Pläne für eine Errichtung eines Instituts „Internationale Tiergesundheit/One Health“ am FLI. Damit könnten wir weltweit das Wissen bündeln und gemeinsam noch effektiver gegen Tierseuchen vorgehen.“ Außerdem informierte sie sich über den Stand bei der Afrikanischen Schweinepest und dem West-Nil-Virus (WNV). Einen Tag vorher hatte das FLI die erste WNV-Infektion bei einem Vogel in diesem Jahr bestätigt.
Nach einem kurzen Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI, und Prof. Dr. Franz J. Conraths, Vizepräsident des FLI, begrüßte Julia Klöckner die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Insel Riems. „Unser Friedrich-Loeffler-Institut leistet eine unverzichtbare Arbeit. Gesunde Tiere und die Vermeidung von Seuchen ist im Sinne des Tierschutzes und schützt auch die Menschen“. Gerade mit dem Klimawandel und erhöhten Temperaturen fühlten sich zum Beispiel Insekten bei uns heimisch als Überträger von Krankheiten, die uns früher so noch nicht beschäftigt haben. „Dass auch international der Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit besteht, habe ich zuletzt im Juni bei meinen Gesprächen zur Afrikanischen Schweinepest in China erlebt, zu denen mich auch Prof. Mettenleiter begleitete.“, so die Bundesministerin.
Außerdem betonte sie den Stellenwert des FLI in der Politikberatung: „Wir brauchen unabhängige Wissenschaftler - nicht, damit bestehende Haltungen bestätigt werden, sondern gerade, um diese zu hinterfragen, unsere Maßnahmen weiter zu entwickeln und um gute Politik zu machen frei von Stimmungen, sondern auf der Grundlage von Fakten.“
Bei ihrem Rundgang warf Julia Klöckner einen Blick in das Hochsicherheitslabor des FLI, in dem mit für den Menschen infektiösen Erregern wie Ebola- und Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Virus geforscht werden kann. Die Rolle von Stechmücken und Zecken als Überträger von Infektionserregern bildeten das Abschlussthema des Besuches. Begleitet wurde die Bundesministerin von Dr. Dietrich Rassow, Leiter der Unterabteilung Tiergesundheit und Tierschutz im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.