Seit 2012 breitet sich die Lumpy Skin Disease (LSD) bei Rindern vom Mittleren und Nahen Osten her stetig aus. Die Türkei meldete erste Fälle 2012, mittlerweile kommt die Tierseuche dort endemisch vor. Ab 2015 trat LSD in Russland, Tschetschenien, Dagestan und Griechenland auf. Seit Beginn dieses Jahres sind auf dem Balkan auch Bulgarien, Mazedonien, Serbien, Albanien, das Kosovo und Montenegro betroffen. Mit einer weiteren Ausbreitung, auch in Richtung Nordwesten, ist zu rechnen. Außerdem meldete Kasachstan LSD-Fälle.
Bekämpfungsmaßnahmen wie die Tötung betroffener Tiere oder Herden und die Notfallimpfung von Rindern in Überwachungszonen mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen führten nicht immer zum Erfolg. In der EU darf aufgrund der geltenden Regelungen nur mit Ausnahmegenehmigung geimpft werden. Die Bekämpfung wird durch die Übertragung des LSD-Virus über blutsaugende Arthropoden erschwert. Die indirekte Übertragung durch mit Speichel infizierter Tiere, kontaminiertes Futter, Werkzeug oder Personal (auch iatrogene Übertragung) ist ebenfalls möglich. Eine möglichst frühzeitige Erkennung ist daher besonders wichtig, um die Tierseuche erfolgreich bekämpfen und ihre Verbreitung verhindern zu können.
Das LSD-Virus gehört zu den Capripoxviren. Nicht alle infizierten Tiere zeigen klassische Krankheitssymptome, zu denen knötchenartige Hautveränderungen, Läsionen der Schleimhäute und entsprechend geschwollene Lymphknoten zählen. Als unspezifische Symptome können Fieber, Leistungsrückgang, Lahmheiten sowie Augen- und Nasenausfluss auftreten. Beim Auftreten dieser Symptome sollte differenzialdiagnostisch die Lumpy Skin Disease berücksichtigt werden.
