Niederländische Tierärzte beobachteten am 3. und 4. September bei Schafen in den Provinzen Nordholland und Utrecht klinische Symptome in fünf Betrieben, die auf die Blauzungenkrankheit (BTV) hindeuteten. Das niederländische Referenzlabor (WBVR) bestätigte am 5.9.2023 Blauzungenkrankheit in vier der fünf Betriebe und ermittelte den Serotyp 3 (BTV-3). Mittlerweile sind über 40 Betriebe betroffen, überwiegend Schafhaltungen. Die niederländische Regierung leitete Maßnahmen wie die Sperrung der betroffenen Betriebe und Ausbruchsuntersuchungen ein.
Aufgrund der Dynamik des Geschehens mit einer großen Zahl an Neuausbrüchen besteht die Gefahr, dass auch deutsche Betriebe betroffen sein können. Deshalb sollten insbesondere kleine Wiederkäuer und Rinder mit BTV-typischen klinischen Symptomen auf das Vorliegen einer entsprechenden Infektion untersucht werden.
Bei einigen der betroffenen Schafe wurden hohes Fieber (bis 42°C), geschwollene Zungen, Fressunlust, Speicheln und lethargisch bis moribundes Verhalten beobachtet. Im weiteren Verlauf wurden auch Läsionen im Maul und an der Zunge berichtet sowie Todesfälle.
Die gesamten Niederlande haben den Status „frei von BTV“ ausgesetzt. Das heißt, Rinder, Schafe und Ziegen aus den Niederlanden dürfen nur noch nach den Maßnahmen in der Delegierten Verordnung (EU) 2020/688 der Kommission innerhalb der EU verbracht werden.