Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine schwere und global bedeutsame Viruserkrankung von Haus- und eurasischen Wildschweinen, für die es bisher weder therapeutische noch impfpräventive Maßnahmen gibt. Traditionelle Kontrollmechanismen sind zwar in konventionellen Haltungen von Hausschweinen wirkungsvoll, stoßen aber bei wildlebenden Tieren schnell an ihre Grenzen. Eine Impfung wäre daher von großer Bedeutung. In Europa kommt dies insbesondere für Wildschweine in Betracht, weltweit aber auch für andere, bedrohte Schweinearten und könnte damit auch zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Große Erfolge mit oralen Impfstoffen konnten z.B. bei der Bekämpfung der Klassischen Schweinepest erzielt werden.
Einen oral applizierbaren Impfstoff für den europäischen Markt verfügbar zu machen, ist daher das Ziel des neuen EU-geförderten, internationalen Kooperationsprojekts ASFaVIP (African Swine Fever attenuated live Vaccines In Pigs) unter der Leitung von PD Dr. Sandra Blome des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). Darüber hinaus soll auch das Verständnis der ablaufenden Immunantwort vertieft und der Einfluss genetischer Faktoren von ASP-Viren und -Wirten genauer untersucht werden.
Partner im ASFaVIP-Projekt sind die Stichting Wageningen Research (NL), Sciensano (BE), das Instituto de Investigación en Recursos Cinegéticos der Universidad de Castilla – La Mancha (ES), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (DE), die International Alliance for Biological Standardization (FR), das Büro WildVet (DE), sowie als assoziierte Partner das Institut für Virologie und Immunologie IVI (CH), das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (United States Department of Agriculture, USDA) und Zoetis als Industriepartner (ES).
Das konstituierende Kickoff-Meeting mit Vertretern aller beteiligten Institutionen fand in Frankfurt/Main statt. Hier wurden die ersten Versuche mit den vorhandenen Pilotvakzinen geplant und methodische Ansätze zwischen den Partnern harmonisiert.
