Das Nationale Referenzlabor für Geflügelpest des FLI stellte in Proben von einem Wildvogel (Nonnengans) sowie einem Putenbestand hochpathogenes aviäres Influenzavirus (HPAIV) vom Subtyp H5N5 fest. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um ein reassortiertes Influenzavirus auf Basis des ursprünglichen H5N8. Mischviren, so genannte Reassortanten, von aviären Influenzaviren entstehen, wenn in einem infizierten Tier mehrere Virussubtypen zeitgleich auftreten und bei ihrer Vermehrung Erbmaterial austauschen.
Solche Ereignisse liegen in der Natur der aviären Influenzaviren, auch beim Subtyp H5N8. So kam es 2015 in den USA im Zuge des dortigen Seuchengeschehens durch H5N8-Viren zu den Ressortanten H5N1 und H5N2.
In den Niederlanden, Montenegro, Italien und Kroatien wurden ebenfalls Fälle von HPAIV H5N5 bei Wildvögeln festgestellt.
Bisher wurden weltweit keine Fälle von Infektionen mit HPAIV H5N5 beim Menschen beobachtet.
Das Auftreten von reassortierten aviären Influenzaviren vom Typ H5N5 ist nicht überraschend und ändert weder die Risikoeinschätzung des FLI zur Geflügelpest noch die Empfehlungen zu den durchzuführenden Maßnahmen.