In Deutschland ist in diesem Jahr in einigen Regionen ein vermehrtes Amselsterben zu verzeichnen, das durch Infektionen mit Usutu-Virus (USUV) verursacht wurde. Auch andere Vögel (vorrangig Bartkauze) sind an USUV-Infektionen verendet. Von der diesjährigen Epidemie sind derzeit hauptsächlich Hamburg und die Region zwischen der Hansestadt und Bremen sowie Nürnberg massiv betroffen. Zusammen wurden vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNITM) und dem FLI deutschlandweit bisher rund 300 USUV-Fälle bei Vögeln nachgewiesen.
Im Rahmen der Untersuchungen auf USUV wurde Ende August außerdem erstmals eine Infektion mit West-Nil-Virus (WNV) bei einem Bartkauz in Volierenhaltung gefunden. USUV und WNV sind eng miteinander verwandt. Der Bartkauz wurde zusammen mit einem zweiten gehalten, bei dem eine USUV-Infektion festgestellt wurde.
Ein Ende der USUV-Epidemie bei Vögeln ist derzeit noch nicht in Sicht. Besonders wenn mehrere tote Wildvögel an einer Stelle gefunden werden, sollten die örtlichen Veterinärbehörden oder der NABU informiert werden.