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Tierseuchengeschehen

Milzbrand

Am 12. Juli 2012 bestätigte das Nationale Referenzlabor für Milzbrand den Nachweis des Milzbranderregers in Proben aus einem Rinderbestand im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt. Betroffen ist eine Mutterkuhherde, die in der Nähe der Elbe weidete. Der Landkreis stellte den Ausbruch der anzeigepflichtigen Tierseuche Milzbrand fest und leitete umgehend die vorgesehenen Bekämpfungsmaßnahmen (u.a. Bestandssperre, Handelsverbot, Einschränkung des Personenverkehrs) ein. Es traten bisher keine Infektionen bei Personen auf, die Kontakt zu dem Tierbestand hatten. Untersuchungen zur Herkunft des Krankheitserregers laufen.

Milzbrand oder auch Anthrax wird durch das sporen- und toxinbildende Bakterium Bacillus anthracis verursacht. Die anzeigepflichtige Tierseuche verläuft bei Tieren oft tödlich. Sie ist auf den Menschen übertragbar (Zoonose). Die Bezeichnung Milzbrand ergibt sich aus der Beobachtung, dass bei kranken Tieren die Milz häufig wie „verbrannt“ aussieht.

Der Erreger bildet Dauerformen, sog. Sporen, die Jahrzehnte im Erdboden überdauern können. Milzbrandsporen werden weder durch Fäulnis, durch Eintrocknen noch beim Gerben von Häuten vernichtet.

Die Milzbrandsporen, die von Tieren über das Futter aufgenommen werden, stammen häufig aus dem Erdboden. Vor Jahrzehnten war es üblich, verendete Tiere oder tierische Abfälle zu vergraben (sog. Wasenplätze). Da Milzbrandsporen über Jahrzehnte im Erdboden lebensfähig bleiben, können die Milzbrandsporen, wenn sie an die Erdoberfläche gelangen (durch Ausgrabungen oder Überschwemmungen), erneut Tiere über das Futter infizieren und zu einer Milzbranderkrankung führen.

Informationen zu dem aktuellen Milzbrandausbruch stellt der Landkreis Stendal zur Verfügung (www.landkreis-stendal.de), allgemeine Informationen zu Milzbrand beim Menschen das Robert Koch-Institut unter www.rki.de.