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Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger (INNT)

Ausbau des mauretanisches Partnerlabors (ONARDEP) als veterinärmedizinischer Wissenschafts- und Fortbildungshub in der Region „Westafrika“ (AA Subsahara IV)

INNT

Laufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2025

Förderung: Auswärtiges Amt

Im Rahmen dieses Projektes wird in enger Zusammenarbeit mit unserem mauretanischen Partnerinstitut ONARDEP (Office National de Recherches et de Développement de l'Elevage et du Pastoralisme) das Vorkommen hochpathogener zoonotischer Erreger wie Rifttalfieber-Virus (RVFV) und Krim-Kongo Hämorrhagisches-Fieber-Virus (CCHFV) in Mauretanien erforscht. Die Möglichkeit einer absichtlichen oder ungewollten Einfuhr und Freisetzung solcher Erreger in Europa stellt ein erhebliches Gefahrenpotenzial und Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. RVF- und CCHF-Viren wurden aufgrund ihres Potenzials tödliche Infektionen beim Menschen zu verursachen sowie des Fehlens einer zuverlässigen Therapie oder eines Impfstoffes als Erreger der Biosicherheitsstufe 3 und 4 eingestuft. Auch wenn von einem Auftreten derartiger Erreger in weiten Teilen Afrikas ausgegangen wird, sind konkrete Daten zu ihrer tatsächlichen Prävalenz nach wie vor kaum verfügbar und genau an dieser Stelle werden die Schwerpunkte dieses Projektes gesetzt. Die Viren, welche in Nutztieren, Mücken und Zecken zirkulieren, sollen durch die gezielte Analyse kompetenter Vektoren sowie derer Wirte detektiert und im Anschluss charakterisiert werden. Das vom Deutschen Auswärtigen Amt geförderte Projekt läuft zurzeit in der bereits vierten Förderungsphase. Aus diesem Grund können wir auf eine lange und erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation mit unseren afrikanischen Partnern zurückblicken. Während in den ersten zwei Projektabschnitten (2014-2019) potenzielle Risikogebiete in den Partnerländern Mauretanien, Kamerun und Sierra Leone identifiziert wurden, konzentrierte sich die letzte Projektphase (2020-2022) auf die Etablierung der MinION-Sequenzierung in den Partnerlaboren. Diese Technologie ermöglicht eine schnelle Vor-Ort-Sequenzierung und Charakterisierung von positiven Feldproben, die im Gegensatz zu anderen Next-Generation-Sequencing Methoden einen verhältnismäßig geringen Aufwand erfordert. Das Ziel der jetzigen Förderphase ist es nun die Kooperation mit dem ONARDEP und die diagnostischen Kapazitäten des Partnerlabors im veterinärmedizinischen Bereich weiter auszubauen (mit Fokus auf MERSV, WNV und der MinION-Sequenzierung). Ein weiterer Fokus wird im Sinne des One Health-Ansatzes auf der Verstärkten Zusammenarbeit mit dem humanmedizinischen Partnerinstitut (INRSP (Institut National de Recherche en Santé Publique)) vor Ort liegen. Ziel dieser Aktivitäten ist es, in Zusammenarbeit mit dem IMB München, beide mauretanischen Einrichtungen als Ausbildungs-Hubs für die Sahel G5-Staaten zu etablieren und die Reaktions- und Präventionsfähigkeit in Fragen biologischer Sicherheit in Mauretanien zu stärken. Die bereits bestehenden internationalen Wissenschaftsnetzwerke, welche in Folge der engen Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen sind, sollen durch die verstärkte Nutzung der Online-Plattform „Go4BSB“ des deutschen Biosicherheitsprogramms weiter ausgebaut werden. Insbesondere in den Zeiten der Covid-19 Pandemie zeigte sich, dass die Durchführung von Onlineworkshops auf der Plattform ein nützliches Werkzeug für einen Wissenstransfer und den wissenschaftlichen Austausch trotz Kontaktbeschränkungen sein kann.

 

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Beteiligte INNT-Hauswissenschaftler:

Dr. Martin Eiden
Dr. Kerstin Fischer
Dr. Balal Sadeghi
Dr. Markus Keller
ProfDr. Martin H. Groschup

Beteiligte PostDocs:

Dr. F. Stoek
Dr. A. Schulz
F. Bergmann