Schwanzbeiß-Interventions-Programm (SchwIP)
Schwanzbeißen ist ein häufiges Problem in der Schweineproduktion, das Wohlbefinden und Produktivität der Tiere stark beeinträchtigt. Es wird durch das Zusammenspiel vieler Faktoren aus vielen Bereichen verursacht (multifaktorielles Problem). Aus diesem Grund gibt es keine „Standardlösung“, sondern jeder Betrieb muss individuell Risiken reduzieren.
Hierfür hat das Institut für Tierschutz und Tierhaltung im Friedrich-Loeffler-Institut das „Schwanzbeiß-Interventions-Programm“ (SchwIP) entwickelt. Das SchwIP besteht aus dem Beratungs-Konzept der Betriebs-Planung, in das eine Software mit Wissensdatenbank zur betriebsindividuellen Analyse und Rückmeldung von Risiken für Schwanzbeißen eingebettet ist. Im Rahmen der Betriebs-Planung wird auf einem Betrieb regelmäßig bei einem eintägigen Betriebsbesuch ein individuelles Risikoprofil erstellt. Die Daten hierfür werden in einem Interview und einer Stallbegehung erhoben und mittels Software in einem Bericht zusammengefasst, der die Stärken und Schwächen des Betriebes aufzeigt. Dieser Bericht hilft dem Tierhalter bei der eigenständigen Festlegung von Zielen und Maßnahmen für seinen Betrieb. Beim nächsten Besuch wird das Risikoprofil erneuert und der Maßnahmenplan angepasst. So kann langfristig und betriebsindividuell das Risiko für Schwanzbeißen reduziert werden.
Da sich die Risikobereiche für Schwanzbeißen je nach Alter der Tiere teilweise unterscheiden, wurde beziehungsweise wird das SchwIP für Mastschweine und Absetz-Ferkel getrennt entwickelt.