Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Institut für Virusdiagnostik (IVD)

Nationales Referenzlabor für Schmallenberg-Virus (SBV)

Informationen des FLI zur aktuellen SBV-Situation

Schmallenberg-Virus

Das erstmals im Herbst 2011 in Deutschland nachgewiesene, durch Gnitzen (blutsaugende Mücken) übertragene Schmallenberg-Virus (SBV) gehört zur Simbu-Serogruppe, Familie Bunyaviridae, Genus Orthobunyavirus und löst Erkrankungen vor allem bei Wiederkäuern aus. Beginnend im deutsch-niederländischen Grenzgebiet hat sich SBV innerhalb kürzester Zeit deutschlandweit und über weite Teile Europas ausgebreitet. Weitere Vertreter der Simbu-Serogruppe (z. B. Sathuperi-, Shamonda-, Aino- und Akabane-Virus) sind in Australien, Asien und Afrika verbreitet und rufen dort in der Regel zunächst nur eine sehr milde Klinik hervor. Infizierte adulte Tiere zeigen keine oder nur kurzzeitig milde Symptome wie Fieber, Milchleistungsrückgang oder Durchfall. Die Virämie dauert nur wenige Tage an. Werden allerdings trächtige Tiere infiziert, so können zeitverzögert zum Teil erhebliche kongenitale Schäden, Frühgeburten und Störungen im Fruchtbarkeitsgeschehen auftreten, wobei eine Infektion mit SBV in trächtigen Schafen häufiger zu Missbildungen führt als beim Rind. Nach einer Infektion zu einem späteren Trächtigkeitszeitpunkt ist auch die Geburt serologisch positiver Kälber und Lämmer möglich.

Bei der Infektion mit dem Schmallenberg-Virus handelt es sich um eine meldepflichtige Tierkrankheit. 

  • Ansprechpartner für Bundes- und Länderbehörden zu Fragen der SBV-Diagnostik
  • Genom- und Antikörpernachweise zur Abklärung unklarer Ergebnisse 
  • Charakterisierung von Virusisolaten 
  • Bereitstellung von Referenzmaterialien (Virus, Seren)
  • Überprüfung, Standardisierung und Weiterentwicklung von Testverfahren
  • Chargenprüfung von SBV-Diagnostika
  • Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen z. B. für Mitarbeiter der Untersuchungsämter 
  • Durchführung nationaler Ringvergleichstests
  • Beteiligung an Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten der Europäischen Union 
  • Forschungsarbeiten zu SBV und weiteren Viren der Simbu-Serogruppe
  • Genomnachweis mittels RT-PCR 
  • Stammcharakterisierung durch Genomsequenzierung
  • SBV-Antikörpernachweis mittels ELISA
  • Nachweis von Antikörpern gegen SBV und weitere Viren der Simbu-Serogruppe mittels Neutralisationstest und indirektem Immunfluoreszenztest
  • Referenzseren
  • Probenpanel zur Testung neuer Diagnoseverfahren 
  • Verordnung über meldepflichtige Tierkrankheiten