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Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger (INNT)

Nationales Referenzlabor für Rifttalfieber-Virus (RVFV)

Das Rifttalfieber-Virus (engl. Rift Valley Fever Virus) gehört zur Familie der Phenuiviridae, Genus Phlebovirus, und tritt nur in einem Serotyp auf. Der Erreger, welcher bis jetzt nur in Afrika sowie auf der arabischen Halbinsel nachgewiesen worden ist, wird durch Stechmücken v.a. der Gattungen Aedes und Culex übertragen und verursacht perakute oder akute zoonotische Erkrankungen. Unter bestimmten klimatischen Bedingungen wird die Vermehrung der Vektoren begünstigt, was ein gehäuftes Auftreten von Infektionen mit dem Rifttalfieber-Virus zur Folge hat. Kennzeichnend für die Erkrankung sind hämorrhagisches Fieber sowie eine hochgradige Leberschädigung. Besonders empfänglich sind Hauswiederkäuer (Schaf, Ziege, Rind), eine Erkrankung dieser Spezies führt zu hohen Abortraten und einer hohen Mortalität bei Neugeborenen. Resistenter gegenüber einer Infektion mit dem Erreger sind ältere, nicht tragende Tiere. Nicht in Afrika beheimatete Rassen oder Stämme bzw. solche, die aus nicht-endemischen Gebieten stammen, scheinen eine höhere Empfänglichkeit aufzuweisen. Die Abortraten bei Kamelen sind vergleichbar mit denen beim Rind, jedoch erkranken Kamele meist klinisch inapparent.

Eine Infektion des Menschen mit dem Rifttalfieber-Virus erfolgt durch Kontakt mit infiziertem Material oder durch Insektenstiche. Die Übertragung des Virus auf diesem Wege kommt vor allem in Gebieten mit einer geringen Wiederkäuerbestandsdichte vor. Dort kann die Erkrankung zuerst beim Menschen auffällig werden. Bei Laborpersonal ist es bereits zu schweren Erkrankungen mit Fieber, Hepatitis und Hirnhautentzündung gekommen, weshalb eine Impfung der Labormitarbeiter dringend anzuraten ist.

Im nationalen Referenzlabor für Rifttalfieber-Virus sind alle relevanten serologischen und molekulardiagnostischen Methoden etabliert, sodass im Bedarfsfall eine Abklärung von Verdachtsproben geleistet werden kann. Zu diesen Methoden gehört zunächst die real-time RT-PCR zum Nukleinsäure-Nachweis mittels publizierter real-time RT-PCR-Protokolle zur Detektion des S-Segments (Bird et al., 2007). Neben In-house-entwickelten Methoden (ELISA-Formate, Virusneutralisationstests) stehen kommerziell angebotene ELISA-Testverfahren zur Diagnostik zur Verfügung. Die Tests gestatten den serologischen Nachweis von IgM- oder IgG-Antikörpern sowie den Virus-Antigen-Nachweis in Proben infektionsverdächtiger Tiere.

  • Antigen- bzw. Genomnachweis in Untersuchungsmaterial
  • Antikörpernachweis
  • Ansprechpartner für Bundes- und Länder- sowie EU-Behörden zu Fragen der Rifttalfieber-Virus - Diagnostik und Bekämpfung
  • Charakterisierung von Virusisolaten
  • Überprüfung, Standardisierung und Weiterentwicklung von diagnostischen Verfahren
  • Teilnahme an Ringtests (national und international)
  • Beteiligung an nationalen und internationalen Arbeitsgruppen und Forschungsprojekten
  • Virusisolierung und Anzucht in vitro
  • Genomnachweis mittels RT-PCR (quantitativ)
  • Stammcharakterisierung durch Genomsequenzierung
  • Quantitativer Nachweis neutralisierender Antikörper (Serumneutralisationstest, Plaque-Reduktionstest, Surrogat-Testformate)
  • Serologischer Nachweis von Antikörpern mit ELISA-Testen inklusive Differenzierung der Immunglobulinklassen
  • Immunfluoreszenz-basierter Nachweis von Antikörpern (iIFA)
  • Probenpanel zur Testung neuer Diagnoseverfahren (RT-PCR)